Persönliche Entwicklung, Karriere, Finanzen

Fünf Hebel für eine Top-Gesund­heits­ren­dite

von Monika A. Pohl

So bauen Sie Ihr Gesundheitsportfolio auf!

In einer Gesellschaft, die permanent auf der Überholspur unterwegs ist, verlieren wir schnell den Blick für das Wesentliche. Das gilt leider auch für unsere Gesundheit.

Wie viel Bio, Wellness und Detox sind heute für eine gesunde Lebensführung notwendig? Und welche Apps, Trends und Supplements garantieren uns ein langes und gesundes Leben?

Nun, die schlechte Nachricht vorweg: Eine Garantie auf ewige Gesundheit gibt es keine, ganz egal was Sie bereit sind, dafür zu investieren. Schließlich gibt es Faktoren, wie beispielsweise die genetische Prädisposition, die wir nicht oder nur bedingt beeinflussen können. Aber die Chancen auf ein Mehr an Gesundheit steigen enorm, wenn Sie die Grundlagen eines gesunden Lebensstils beherzigen und die richtigen Hebel drücken. Und das ist, abgesehen vom inneren Schweinehund, den es vielleicht ab und an zu überwinden gilt, gar nicht so schwer. Die folgenden fünf Hebel haben einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden:

1. KÖRPERLICHE AKTIVITÄT

Ausreichend Bewegung beugt Übergewicht und damit auch zahlreiche Zivilisationskrankheiten der heutigen Zeit vor, darunter Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Wer beruflich viel sitz, sollte häufige Haltungswechsel einbauen und in der Freizeit einen Ausgleich schaffen. So entlasten Sie zusätzlich den Rücken und beugen Beschwerden des Stütz- und Bewegungsapparats vor. Letztendlich trägt jede Bewegungsminute zur besseren Ausdauerfähigkeit und Muskelkraft und damit zu Ihrer Gesundheit bei.

Empfehlung laut Weltgesundheitsorganisation (WHO): Mindestens 150 bis 300 Minuten moderates Ausdauertraining oder alternativ 75 bis 150 Minuten intensives Ausdauertraining in der Woche, zusätzlich zwei Trainingseinheiten auf Kraft. Für Letzteres brauchen Sie kein Fitnessstudio zu besuchen, denn alleine Übungen gegen die Schwerkraft haben es in der Regel schon in sich.

2. ERNÄHRUNG

Gesunde Ernährung stärkt den Organismus. Achten Sie schon beim Einkauf auf natürliche und unverarbeitete Lebensmittel und meiden Sie industriell hergestellte Fertiggerichte. Wenn Sie gern Fleisch und Fisch verzehren, dann genießen Sie beides in Maßen, legen Wert auf Qualität und Tierwohl. Verzichten Sie auf stark zuckerhaltige Produkte. Statt mit Salz würzen Sie mit Kräutern. Essen Sie vielfältig und vor allem vollwertig, mit viel Obst und Gemüse.

Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE): Täglich mindestens drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst, darunter kann gerne auch eine Portion Nüsse oder Obst- bzw. Gemüsesaft sein.

3. MENTALE HYGIENE

Üben Sie sich in Gelassenheit und nutzen Sie Ihren Atem insbesondere in stressigen Momenten als Anker, um sich zu sammeln und neu auszurichten. Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation oder Meditation – erlernen Sie eine Technik, die zu Ihnen passt und Ihnen hilft, regelmäßig zu entspannen, bestenfalls 30 Minuten am Tag. Richten Sie Ihren Blick auf die positiven Dinge im Leben, denn diese gehen im Trubel des Alltags oft unter. Leider schenken wir entwicklungsgeschichtlich bedingt negativen Nachrichten mehr Aufmerksamkeit. So entsteht fälschlicherweise der Eindruck, als ob die Welt in den letzten Jahren noch ungerechter und gefährlicher geworden wäre.

Empfehlung: Nutzen Sie Humor als Kraftquelle. Lachen Sie viel und so oft wie möglich gemeinsam mit anderen. Das macht nicht nur gute Laune, sondern fördert auch das Wir-Gefühl. Dieses wiederum hebt den sozialen Aspekt hervor und wirkt sich als Schutzfaktor auf Ihr Wohlbefinden aus, weil Sie sich dadurch eingebunden in eine Gemeinschaft fühlen.

4. SUCHTPRÄVENTION

Verzichten Sie auf Alkohol, Tabak und andere Suchtmittel oder reduzieren Sie diese auf ein Mindestmaß. Wenn Ihnen das nicht gelingt, Sie jedoch dennoch etwas ändern wollen, zögern Sie nicht, sich Unterstützung zu holen. Viele Krankenkassen bieten entsprechende Angebote an.

Empfehlung: Inzwischen gibt es nicht nur alkoholfreies Bier, sondern auch alkoholfreien Wein und Sekt. Es ist nie zu spät, auf diese Variante umzusteigen, denn Alkoholkonsum erhöht in jeder Menge das Krebsrisiko. Übrigens, auch E-Zigarette sind keineswegs gesundheitlich unbedenklich.

5. SCHLAF

Im Schlaf regeneriert sich unser Körper. Wir verarbeiten Geschehenes und laden unsere Batterien wieder auf. Daher sollten Sie auf ausreichend Schlaf achten. Das definiert allerdings jeder anders. Die meisten Menschen brauchen sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht, um erholt und voller Tatendrang in den Tag zu starten. Wie schaut es bei Ihnen aus?
Eine gute Matratze und eine ruhige und Ihren Schlafbedürfnissen angepasste Umgebung fördern das Ein- und Durchschlafen. Stellen Sie diese also gerne auf den Prüfstand.

Empfehlung: Das Blaulicht vom Fernseher, Laptop und Smartphone kann sich negativ auf den Einschlafprozess auswirken. Daher sollten Sie diese Geräte aus dem Schlafzimmer verbannen und kurz vor dem zu Bett gehen darauf verzichten.

Ich erlebe im Training und Coaching immer wieder, dass Menschen am liebsten alle möglichen Hebel in Bewegung setzen, manchmal sogar gleichzeitig, um Ihrer Gesundheit auf die Sprünge zu helfen. Dabei verlieren Sie das Essentielle aus dem Fokus, erreichen wenig und resignieren schnell. Denn auch für unsere Gesundheit gilt: Viel hilft nicht immer viel. Nehmen Sie also die wichtigsten Hebel Schritt für Schritt in Angriff. So integrieren Sie Ihr Vorhaben, eine satte Gesundheitsrendite zu erzielen, in Ihren Alltag und werden schon bald über die beachtliche Hebelwirkung staunen.

Und wenn es noch ein bisschen mehr sein darf, dann empfehle ich Ihnen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen. Damit schalten Sie die „blinden Flecke“ in Ihrem Gesundheitsportfolio aus und generieren ein angenehmes Sicherheitsgefühl. Und vor allem bleiben Sie dran! Gesundheit, als unser höchstes Gut, ist ein dynamischer Prozess, der Ihre Mitwirkung unverzichtbar macht. Nur so bleiben Sie in jedem Alter körperlich und mental fit und vital.

Über die Autorin

Monika Alicja Pohl (Niederkassel) ist Expertin auf dem Gebiet der Selbstfürsorge und vermittelt Strategien und Kompetenzen zur Förderung ganzheitlicher Gesundheit und Arbeitsmarktfitness in Zeiten der New Work. Sie ist Gründerin der Physioyoga Akademie, Heilpraktikerin für Physio- und Psychotherapie und erfolgreiche Autorin zahlreicher Ratgeber zum Thema Persönlichkeit und Lebenshilfe. Ihre Überzeugung: Nur wer gut für sich selbst sorgt, kann sein Bestes geben! Als Fachwirtin für Prävention und Gesundheitsförderung empowert sie Menschen und unterstützt Unternehmen durch Trainings und Coachings auf Führungs- und Mitarbeiterebene, sowie inspirierende und motivierende Vorträge.

Bildquelle: PIKSEL / istockphoto.com