Moderne, kreative, interaktive Tagungsformate wie Barcamps, World Cafés oder Design Thinking Workshops gehören schon lange zum Repertoire erfolgreicher Personalentwickler und Seminarplaner. Und doch fristen diese Formate noch immer ein Dasein im Schatten klassischer Tagungsformen. Das liegt oft auch daran, dass Tagungsplaner nicht wissen, worum genau es sich bei diesen Formaten handelt – und für welche Gruppenkonstellationen sowie Lern- und Entwicklungsziele sie sich eigenen. In der Tat ist das Wissen darum essenziell, denn einfach mal irgendein modernes Tagungsformat, sozusagen zum Selbstzweck, ausprobieren zu wollen, ist genauso wenig zielführend und erfolgversprechend, wie sich überhaupt nicht heranzutrauen.
EXZELLENTE LERNORTE wollen als Tagungsexperten und Ansprechpartner auf Augenhöhe in diesem Artikel Unsicherheiten und Berührungsängste bei Tagungsplanern und Personalentwicklern abbauen und verschiede Formate vorstellen. Sie legen Hintergründe und Methoden offen, klären, für welche Gruppenkonstellationen, Ziele und Problemstellungen sich die jeweiligen Formate besonders eignen, und beschreiben, welches Umfeld und welche besondere Tagungstechnik oder Materialien für das Gelingen erforderlich sind.
Wenn Sie sich für Ihre Strategiemeetings, Workshops und Teamentwicklungen mehr Interaktion und bessere Ideen wünschen, dann werden Sie kreativ! Und fragen Sie bei einem Exzellenten Lernort an, um die bestmögliche erste Erfahrung mit einem modernen Tagungsformat zu sammeln.
World Café
Schloss Hohenkammer

Bei großen Gruppen und Tagungen stockt häufig die Kommunikation – ein echter Austausch zu Fachthemen kommt nicht in Fahrt oder wird von einzelnen Sprechern dominiert. Um diese Blockade zu durchbrechen, entwickelten zwei amerikanische Berater in den 1990ern die World Café Methode.
Dabei sollen einzelne Tischinseln im Stile eines Cafés eine lockere Atmosphäre schaffen. Idealerweise gruppieren sich 4 bis 6 Teilnehmer pro Sitzgruppe in lockerer Runde mit einem Gastgeber. Ein zentraler Moderator führt durch den Prozess, leitet zum Thema über und gibt Fragestellungen vor. Dieses Thema wird gleichzeitig an allen Tischinseln von den einzelnen Gruppen in einer vorher festgelegten Zeit diskutiert. Anschließend rotieren die Teilnehmer zu anderen Tischen, wobei der Gastgeber sitzen bleibt und seinem folgenden Gästekreis eine kurze Zusammenfassung über das an seinem Tisch Diskutierte gibt.
So wechseln die Gesprächspartner – und dasselbe Thema wird mit unterschiedlichen Teilnehmern diskutiert, wodurch sich ein vielseitiger Blick auf die Fragestellung ergibt. Bereits Gehörtes wird zu anderen Gruppen transportiert, sodass Informationen und Sichtweisen eine breite Teilnehmerzahl erreichen.
Ziel ist es, möglichst viele Teilnehmer in die Gespräche einzubinden, um vielseitige Ansichten und Einschätzungen zu einem Problem oder einer Fragestellung zu erhalten. Dazu kann die Fragestellung nach jeder Runde auch erweitert oder eingegrenzt werden.
Zur Dokumentation und Präsentation gibt es unterschiedlich Methoden: Ein „Reporter“ kann das Gehörte für alle im Publikum zusammenfassen oder die Gastgeber der einzelnen Tischinseln präsentieren die zentralen Erkenntnisse mithilfe eines Flipcharts oder einer Pinnwand. Um eine aufgelockerte Atmosphäre zu schaffen, können Tische, einem Café entsprechend, mit schönen Tischdecken und Blümchen dekoriert werden – dies führt zur erwünschten entspannten Situation im Tagungsraum, die Platz für neue Ideen und Ansichten fördert.
Um ein World Café durchzuführen, empfiehlt sich ein Raum mit viel Platz, sodass die Tischinseln weit voneinander stehen können, damit man die Gespräche vom Nachbartisch nicht hört. Ferner sollte ein zentraler Platz für den Moderator eingeplant werden, der von jedem Tisch zu sehen und zu hören ist. Schloss Hohenkammer bietet verschiedene In- und Outdoormöglichkeiten für entspannte World-Café-Runden. Insbesondere der Schlosspark oder die Remise im Biergarten bieten sich im Sommer für dieses lockere Format an.
In den vergangenen Jahren wurden World-Cafés immer beliebter, da die Ergebnisbreite und -dichte die Verantwortlichen überzeugt und überrascht.
Fishbowl
Akademie WESTERHAM

Die besten Diskussionsergebnisse erzielen Studien und praktischen Erfahrungen zufolge kleinere Gruppen von 6 bis 8 Personen. Diskussionen ab 12 oder mehr Personen können dagegen sehr ermüdend sein – häufig geht die Struktur und auch die Konzentration verloren und eine freie Moderation ist oft nicht zielführend.
Dennoch sollen und wollen alle Teilnehmenden auch von großen Gruppen einbezogen, wertgeschätzt und gehört werden: jede Meinung soll geäußert, jede Kompetenz einbezogen werden. Dieses Dilemma löst das Großgruppen-Format „Fishbowl“ für 20 bis etwa 150 Personen.
Der Name bezieht sich auf ein Goldfischglas und beschreibt dabei die Raumstellung – einen oder mehrere große Kreise mit Stühlen um den eigentlichen Diskussionskreis (die Fishbowl) herum. Im Diskussionskreis sitzen nur 6 bis 8 Teilnehmende, die vom Moderator entweder vorgeschlagen werden oder sich aus dem Teilnehmerkreis melden.
Alle Teilnehmende, die nicht im Diskussionskreis sitzen, verfolgen die Gesprächsrunde aufmerksam. Für die Einbeziehung dieser zunächst passiven Zuhörer gibt es zwei Varianten: Entweder man platziert einen leeren Stuhl im inneren Kreis, auf dem jeder, der möchte, so lange Platz nehmen und mitdiskutieren darf, bis jemand anderes den Platz beansprucht. Oder jeder kann einen beliebigen Diskussionsteilnehmer ersetzen, indem er sich selbst in die Diskussion „einwechselt“. Für beide Varianten sind Diskussionsregeln nötig, sinnvollerweise wird die Diskussion und die Einhaltung dieser Regeln durch eine professionelle Moderation sichergestellt.
Voraussetzung für die Fishbowl-Methode ist ein großzügiger Raum sowie sehr gute Audio- und Video-Technik. In WESTERHAM wird dafür der Saal „Open Space“ genutzt, der mit knapp 250 qm über genügend Platz und eine hervorragende Akustik verfügt. Gleichzeitig kann die Methode mit einem Wurfmikrofon oder drahtlosen Mikrofonen gut unterstützt werden, Lautsprecher und Mischpult sind im Saal fest eingebaut. Durch Kameras und ein professionelles Videomischpult kann die gesamte Veranstaltung auch online verfolgt werden, über große Screens oder den lichtstarken Beamer werden auch externe Teilnehmende mit Livebild einbezogen. Gerne werden bei der Fishbowl-Methode die in Kleingruppen erzielten Ergebnisse diskutiert – dafür kann WESTERHAM mit über 20 Seminarräumen und vielen informellen Flächen punkten.
Das engagierte Haustechnikteam baut auch in kurzen Umbaupausen solch aufwändige Formate auf. Denn oft findet die Methode nach einem Impulsvortrag mit Reihenbestuhlung im gleichen Raum statt. Veranstaltungsplaner werden mit der langjährigen Erfahrung der Akademie WESTERHAM in klassischen wie auch modernen Veranstaltungsformaten und mit einem Netzwerk an professionellen Trainern und Moderatoren unterstützt.
Barcamp
GenoHotel Baunatal

Ein Barcamp ist eine wunderbare Möglichkeit, sich in einer dynamischen und offenen Umgebung weiterzubilden, neue Kontakte zu knüpfen und innovative Ideen zu entwickeln. Ein Barcamp unterscheidet sich von klassischen Tagungsformaten dahingehend, dass es nicht bereits im Vorfeld kleinteilig durchgeplant ist. Es wird nur der grobe Rahmen festgelegt – die genaue Agenda entwickeln die Teilnehmer selbst erst vor Ort. Jeder Teilnehmer hat die Möglichkeit, ein Thema vorzuschlagen und eine Session zu leiten oder an von anderen Teilnehmern geleiteten Sessions teilzunehmen.
Findet ein Themenvorschlag Zustimmung in der Gruppe, dann bekommt das Thema einen Platz auf der Agenda und es wird ihm ein Tagungsraum zugeteilt. In parallellaufenden Sessions von 45 bis 60 Minuten werden die Themen besprochen. Der Tag endet mit einer Feedbackrunde, in der Eindrücke und Erkenntnisse geteilt werden. Oft entstehen hier auch Pläne für zukünftige Projekte und Kooperationen.
Für ein erfolgreiches Barcamp braucht es eine lockere Atmosphäre in einem anregenden Umfeld. Benötigt wird ein großer Raum für alle Teilnehmer als Plenum – hier trifft man sich für die Begrüßung, die Sessionplanung sowie zur Abschluss- und Feedbackrunde.

Die von den Teilnehmern festgelegten Themen werden parallel in mehreren Zeitfenstern diskutiert, wofür mehrere zusätzliche Räume eingeplant werden müssen – die ungefähre Anzahl ergibt sich aus der zu erwartenden Teilnehmerzahl. Im Rahmen der Sessionplanung erfragt man das Interesse für jedes einzelne Thema und teilt jeder Session einen Raum, dessen Größe der jeweiligen Teilnehmerzahl entspricht, zu.
Eine klassische, feste Bestuhlung ist eher fehl am Platz – ein lockeres Setting, gerne eine Kombination aus Stehtischen, Stühlen und alternativen Sitzmöbeln, schafft kreativen Freiraum und fördert den Austausch. Weite Laufwege zwischen den Räumen sind zu vermeiden, da den Teilnehmern ein Raumwechsel während der Sessions ermöglicht werden soll. Zwischen den Sessions gibt es Pausen, die auch zum Netzwerken genutzt werden. Hierfür sollte man eine Verpflegungsstation einrichten, an der jederzeit ein Austausch stattfinden kann. Für die Verpflegung bieten sich Snacks und Getränke an, die man im Vorbeigehen auch mit in die Sessionräume nehmen kann. Das Barcamp wird durch eine lockere Abendveranstaltung abgerundet.
Das GenoHotel Baunatal bietet hervorragende Räumlichkeiten, vielfältige Tische und Sitzmöbel sowie ein kreatives Verpflegungsangebot und durfte schon Gastgeber einiger Barcamps unterschiedlicher Branchen sein. So hat hier bereits das Hotelcamp der HSMA mit rund 150 Teilnehmern stattgefunden. Gerade im Sommer finden Barcamps auf unserem einzigartigen Hotelcampus statt, weil dann auch der große Außenbereich für Pausen und Impulse genutzt werden kann.
Ein lockeres Barcamp-Setting im GenoHotel Baunatal schafft kreativen Freiraum. Auch Pausenstationen sind wichtige Orte des Austauschs
Walt Disney
Mintrops Land Hotel
Die Walt-Disney-Methode ist eine Kreativtechnik, die auf den berühmten Zeichentrickfilmer zurückgeht. Sie dient dazu, kreative Ideen zu entwickeln und gleichzeitig auf ihre Machbarkeit zu überprüfen. Die Walt-Disney-Methode basiert auf drei Rollen:
- dem Träumer,
- dem Realisten und
- dem Kritiker.

Jede Rolle hat eine spezifische Perspektive auf die zu lösende Fragestellung und durchläuft nacheinander den kreativen Prozess. In der Träumer-Phase werden alle Ideen ohne Einschränkungen und ohne Rücksicht auf die Umsetzbarkeit gesammelt. Es geht darum, visionär zu denken und kreative Lösungen zu finden. In der Rolle des Realisten werden die gesammelten Ideen hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit bewertet und konkrete Pläne zur Umsetzung entwickelt. In der dritten, der Kritiker-Phase, wird die Umsetzbarkeit der Ideen kritisch hinterfragt, um potenzielle Schwächen und Risiken zu identifizieren und zu eliminieren.

Walt Disney eignet sich besonders für Fragestellungen, die kreative und innovative Lösungen erfordern, wie z.B. Produktentwicklungen, Marketingstrategien oder organisatorische Veränderungen. Aber auch als Vorbereitung für z.B. ein Verhandlungsgespräch oder zur Teamentwicklung eignet sich diese Methode wunderbar.
Um die Walt-Disney-Methode optimal anzuwenden, ist die Umgebung von entscheidender Bedeutung. Ein inspirierendes, flexibles und gut ausgestattetes Setting trägt wesentlich zum Erfolg der Methode bei:
- Räumliche Trennung – Die verschiedenen Rollen sollten in unterschiedlichen Räumen oder klar abgegrenzten Bereichen stattfinden, um die jeweilige Denkweise zu fördern. Dabei sollten die Räume atmosphärisch zur jeweiligen Rolle passen. So kann der Raum des Realisten recht nüchtern daherkommen, der Raum des Träumers dagegen darf gemütlich und fantasievoll sein. Im Raum des Kritikers reicht es, wenn zwei Stuhlreihen gegenüberstehen.
- Inspirierende Umgebung – Helle, freundliche Räume mit ausreichend Platz und flexibel gestaltbaren Sitzmöglichkeiten schaffen eine kreative Atmosphäre. Natur, Licht und ansprechende Dekorationen können die Kreativität zusätzlich stimulieren.
- Technische Ausstattung – Moderne Präsentationstechnik, Whiteboards, Pinnwände und ausreichend Materialien zur Ideenfindung sind unerlässlich.
- Ruhe und Konzentration - Eine ruhige Umgebung ohne Störungen ist wichtig, um den kreativen Prozess nicht zu unterbrechen und eine tiefe Konzentration zu ermöglichen.
- Flexibilität - Die Möglichkeit, die Raumaufteilung schnell und unkompliziert zu ändern, unterstützt die dynamische Arbeitsweise.
Mintrops Land Hotel bietet die idealen Voraussetzungen, um diese Methode erfolgreich zu implementieren: Hier stehen großzügige, anregende Räume Indoor wie auch Outdoor sowie die passende Technik zur Verfügung. Außerdem arbeiten Veranstaltungsplaner hier mit Tagungsprofis zusammen, die genau wissen, worauf zu achten ist, um ein optimales Umfeld zu schaffen.
Design Thinking
Mercure Tagungshotel Krefeld
Ein Gespräch über Design Thinking mit der Lern & Denker werk-Stadt (LDWS), dem Kreativzentrum des Mercure Tagungs- & Landhotel Krefeld …

Guten Tag, LDWS, ich habe gehört, dass in deinem eigenständigen Tagungsbereich Design-Thinking-Formate durchgeführt werden. Worum handelt es sich hierbei?

LDWS: Schön, dass du neuen Methoden gegenüber aufgeschlossen bist. Lasse es mich mal sehr vereinfacht so skizzieren – es geht hier in erster Linie um die Lösung von Problemen, die zu neuen Ideen führen sollen. Das Ergebnis sollte immer den Nutzer und den Anwender überzeugen, andererseits produkt- und marktorientiert sein. Dies geschieht nach sechs festgelegten Wegen und Regeln.
Woher kommt die Methode und was sind das für 6 Schritte?
LDWS: Die Methode kommt ursprünglich aus Stanford, USA, entwickelte sich im Automobil-Segment in den 60zigern, gewann danach aber immer mehr an Bedeutung und wird heute von vielen Branchen eingesetzt. Die Schritte sind Folgende: Verstehen, Beobachten, Standpunkt definieren, Ideen finden, Prototyp, Testen.
Hattest du schon mal Veranstaltungen außerhalb der Automobilwelt?
LDWS: Ja, viele nationale und internationale Organisationen und Unternehmen nutzen diese Methode in meinen Räumen für Projekte, Entwicklungen, Analysen und mehr. Computerfirmen, Banken und Versicherungen, Volkswagen und Deutsche Bahn, Siemens und selbst Airbnb arbeiten schon seit Jahren hier.
Und wieso kommen diese Kunden genau zu dir?
LDWS: Nun, das liegt daran, dass ich unter anderem hierfür konzipiert wurde. Ich biete viel Platz und Ruhe, funktioniere vollkommen autark innerhalb des Tagungshotels, damit Gruppen nicht abgelenkt werden, habe ein eigenes Kreativlabor zum Bau von
Prototypen, eine Denkergrube als kleines Auditorium, ein großes Plenum und Workspace-Räume sowie die Möglichkeit einer eigenen Terrasse. Besonders wichtig ist jedoch, dass mein Tagungsteam durch Schulungen speziell hierfür zertifiziert wurde und somit genau der richtige Ansprechpartner für Design Thinking ist. Komme du mich doch auch einfach mal besuchen – ich würde mich freuen, dir alles vor Ort zeigen zu dürfen!
Lego® Serious Play
Hotel Schönbuch

LEGO®, wie es die meisten kennen, ist dazu gedacht, die reale Welt so detailgetreu wie möglich darzustellen. Alle Bausteine werden nach strikter Anleitung zu einer Abbildung der Realität genutzt. LEGO® SERIOUS PLAY (LSP) dagegen soll Menschen die Möglichkeit geben, die innere Welt, wie Blickwinkel, Emotionen, Abläufe, Ideen etc. darzustellen. Hierbei kann jeder seiner Kreativität freien Lauf lassen. Es gibt weder eine Anleitung noch bestimmte Definitionen der Bausteine, sodass Bausteine eine neue Bedeutung bekommen können.
Die LSP-Methode folgt einem klaren Prozess:
Im Zentrum steht eine Problemstellung, der sich alle Beteiligten im Laufe eines Workshops annähern, indem sie Gedankenmodelle aus LEGO® bauen, miteinander teilen und gemeinsam verknüpfen.

Begleitet durch einen LSP-Facilitator (Moderator) bauen zuerst alle Teilnehmer für sich ein Modell ihrer persönlichen Perspektiven auf die Problemstellung. Nachdem alle ihre Modelle vorgestellt haben, konstruieren sie aus den einzelnen
Modellen ein gemeinsames Gruppenmodell, das die zentrale Fragestellung aus der Perspektive aller Teilnehmer widerspiegelt. Im Systemmodell können nun externe und/oder interne Einflussfaktoren dargestellt und mit dem Gruppenmodell verbunden werden. Es entsteht ein gemeinsames Verständnis des Problems.
LSP vereint verschiedene Prinzipien in sich.
- Hand-Hirn-Prinzip, auch „Denken mit den Händen“ genannt:
Das Wechselspiel aus der intuitiven und inspirierenden Hand und dem rational denkenden Gehirn hilft den Teilnehmern dabei, die eigenen Gedanken zur zentralen Aufgabenstellung zu strukturieren und als Modell zu visualisieren. Hand und Hirn inspirieren sich immer wieder gegenseitig, bis zum fertigen Modell. - Radikale Simplifizierung und denken in Metaphern:
die LSPMethode zwingt uns dazu, unsere Gedanken, Ideen und Konzepte so weit herunterzubrechen, dass wir sie mit dem Medium LEGO® darstellen können. Ein roter Stein kann z.B. für den einen für „Liebe“ stehen, für den nächsten bedeutet es „Feuer“ und für den dritten den „wütenden Chef“ – einmal erklärt, bietet diese Verwendung von Metaphern aber ein klares Bild, das für alle in Erinnerung bleibt. - Storytelling:
Geschichten zu erzählen, erzeugt Bilder und Emotionen, die anderen dabei helfen, Gedanken miteinander zu verbinden und zu behalten. Es geht also um die Fähigkeit, das gebaute Modell und die Bedeutung der Einzelteile verständlich mit den anderen zu teilen.

LEGO® SERIOUS PLAY funktioniert überall dort, wo die Fragestellung komplex ist und es mehr als nur eine „richtige Antwort“ gibt. Beispiele hierfür sind Strategieworkshops, Teamworkshops, Innovationsworkshops oder Entwicklung einer Unternehmenskultur.
Um einen LSP-Workshop erfolgreich durchzuführen, bedarf es vor allem der entsprechenden Materialien sowie viel Platz. Der Raum sollte so aufgeteilt sein, dass es einen zentralen Bereich gibt, in dem die Gruppe im Plenum sitzen kann. Außerdem wird ein Materialtisch benötigt, auf dem die Bausteine und Basisplatten für alle gut erreichbar sind, sowie einzelne Arbeitstische, auf denen gebaut werden kann. Und zuletzt muss der Raum über eine Präsentationsfläche verfügen, auf der alle ihre Modelle vorstellen können, und auf der gemeinsam am Gruppen- und Systemmodell gebaut werden kann. Flipcharts, Pinnwände oder digitale Multifunktionsboards können für den Transfer und die Dokumentation der Erkenntnisse hilfreich sein.
Das Hotel Schönbuch eignet sich perfekt für die Durchführung von LSP-Workshops – nicht nur, weil mit dem „Kaleidoskop“ und „Infinity“ zwei explizit für solche Kreativformate entworfene Räume sowie die benötigten Bausteine in großen Mengen zur Verfügung stehen, sondern auch, weil im Eventteam ausgebildete LSP-Facilitator arbeiten, die Workshops professionell anleiten können.
Forschungslabor
Schloss Marbach
Forschungslabor, auch Lernlabor genannt, ist ein Format, bei dem sich Teilnehmer aus unterschiedlichen Organisationen zusammenfinden, um bestimmten Fragestellungen nachzugehen und zu forschen.
Um innovative Ergebnisse zu erzielen, sind einige Voraussetzungen notwendig: Die Location liegt außerhalb des gewohnten Arbeitsumfelds, abgeschieden und frei von den Einflüssen der Stadthektik – optimalerweise in Alleinlage, so wie das Tagungs- und Seminarzentrum Schloss Marbach am Bodensee, umgeben von einem großen Park. Besonders wichtig sind ein direkter Zugang ins Freie sowie die Möglichkeit, sich vor Ort zeitlich flexibel zu verpflegen. Die optimale Gruppengröße für ein Forschungslabor liegt zwischen 10 und 18 Teilnehmern.

Ein Best Practice Beispiel ist das „micelab:explorer II“, das in Schloss Marbach stattfand. 13 Forscher aus dem MICE-Bereich gingen der Frage nach, wie Veranstaltungen in Kongresshäusern lebendiger gestaltet werden können. Diese Forschungs- bzw. Lernreise wurde von drei Impulsgebern aus den Bereichen Resonanzpädagogik, Musikvermittlung und Wildnispädagogik begleitet.
Um ungestört forschen und neue Ideen entwickeln zu können, trafen sich die Teilnehmer im Bootshaus von Schloss Marbach, durch den großzügigen Park abgetrennt vom Tagungsgeschehen im Hauptgebäude des Seminarzentrums. Die außergewöhnliche, inspirierende Kulisse bot Raum für kreative Entfaltung, die Gegenwart der Elemente regte die Forscher zu innovativen Ideen an: Das Knistern des Feuers, das sanfte Rauschen der Bodenseewellen und das fröhliche Zwitschern der Vögel. Im geschützten Raum konzentrierten sich die Forscher darauf, herauszufinden, was Verbundenheit im kleinen wie im großen Rahmen fördert. Durch eine Vielzahl von Übungen, sowohl im Bootshaus als auch im Park, wurde deutlich, wie die innere Einstellung, die Haltung in Gesprächen, räumliche Settings und Abläufe Resonanzen ermöglichen oder unterbinden können.
Natürliche Rhythmen, geschärfte Sinne und die Ansprache verschiedener Lerntypen spielten dabei eine entscheidende Rolle. Offenheit und Zeit für Vertiefung waren ebenfalls von großer Bedeutung, während vorgefertigte Meinungen und vorweggenommene Ergebnisse Resonanzkillern gleichkamen. Die Forscher erkannten, dass es Zeit und Muße braucht, um Resonanz zu entfachen, sei es beim Anzünden eines Feuers oder in Kundengesprächen, die idealerweise dazu führen, dass beide Seiten für ein Thema „brennen“.
Festivalisierung
ARCADEON
„Festivalisierung“ bezeichnet die Transformation traditioneller Veranstaltungsformate in erlebnisorientierte Festivals, die emotionale Erlebnisse mit professionellem Lernen verbinden. Aus dem Bedürfnis nach unvergesslichen Erfahrungen entstanden, bietet die Festivalisierung einer Tagung eine innovative Antwort auf die Frage, wie in einer zunehmend digitalen Welt echte Begegnungen und tiefgreifende Lernerfahrungen stattfinden können.

Das Format zielt darauf ab, die Teilnehmenden aktiv einzubinden und ihnen eine Plattform für Austausch, Inspiration und kreatives Lernen zu bieten. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Kombination und Verknüpfung von fachlichem Austausch und emotionalen, unvergesslichen Erlebnissen. Dabei geht es nicht nur um Wissenserwerb, sondern auch um Gemeinschaftsbildung und Innovationsförderung.
Der ideale Rahmen für eine festivalisierte Veranstaltung ist ein Raum, der Offenheit und kreativen Austausch fördert. Es ist eine Umgebung, die sowohl drinnen als auch draußen eine Vielzahl von Aktivitäten ermöglicht, von Workshops und Vorträgen bis hin zu künstlerischen Darbietungen und Networking-Events. Ein solches Umfeld ermutigt die Teilnehmenden, aus ihren gewohnten Rollen auszubrechen und neue Perspektiven einzunehmen, was die Grundlage für tiefgreifendes Lernen und nachhaltige Entwicklung bildet.

Ein Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung dieses Konzepts ist die Kooperation zwischen dem ARCADEON – Haus der Wissenschaft und Weiterbildung und Deepwood, einem Experten für Teamentwicklung und kreative Veranstaltungsformate. Ihr gemeinsames Konzept, Tagungen als Festivals zu gestalten, reicht von der kreativen Gestaltung der Tagungsräume über kulinarische Highlights bis hin zu maßgeschneiderten Team-Events, die auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele der Unternehmen zugeschnitten sind. Diese Veranstaltungen zeichnen sich durch ein ganzheitliches Erlebnis aus, das sowohl den Geist als auch das Herz der Teilnehmenden berührt und somit eine tiefgreifende und nachhaltige Wirkung erzielt.
Die Festivalisierung von Tagungen und Workshops bietet eine vielversprechende Möglichkeit, echte menschliche Beziehungen und nachhaltiges Lernen in einer zunehmend digitalisierten Welt zu fördern. Durch die Schaffung eines Umfelds, in dem Bildung, Innovation und Gemeinschaft im Mittelpunkt stehen, eröffnet dieses Format Unternehmen neue Wege, ihre Teams zu inspirieren und zu motivieren. Als Antwort auf die sich wandelnden Anforderungen der modernen Arbeitswelt ist die Festivalisierung nicht nur eine Veranstaltungsform, sondern vielmehr eine Philosophie, die das Potenzial hat, die Landschaft der betrieblichen Weiterbildung nachhaltig zu verändern.
Dieser Artikel erschien zuerst in „LERNRAUM – Magazin für Training und Personalentwicklung“.
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