Gehaltsverhandlungen sind für Frauen nicht nur eine Gelegenheit, ihr Einkommen zu erhöhen, sondern auch ein wesentlicher Schritt in Richtung Gleichberechtigung. Trotz Fortschritten in den Bereichen Gleichstellung und Diversität am Arbeitsplatz bleibt das Gender-Pay-Gap eine hartnäckige Realität, die Frauen finanziell benachteiligt. Im Buch "3, 2, 1 Beförderung" von Frederike Wanstrath, finden sich wertvolle Tipps, wie gerade Frauen in Verhandlungen erfolgreich sein können. Dies macht die Gehaltsverhandlung zu einem entscheidenden Instrument für Frauen, um dieses Ungleichgewicht anzugehen.
Warum ist Gehaltsverhandlung besonders für Frauen wichtig?
Gehaltsverhandlungen bieten Frauen die Chance, die Lohnlücke zu schließen und für eine faire Bezahlung einzutreten. Sie sind ein direkter Weg, um Anerkennung für geleistete Arbeit und erbrachte Erfolge zu fordern. Frauen stehen jedoch oft vor besonderen Herausforderungen, wenn es um Gehaltsverhandlungen geht. Studien deuten darauf hin, dass Frauen seltener als Männer ihr Gehalt verhandeln und wenn sie es tun, oft mit geringeren Erhöhungen zufrieden sind. Dies kann teilweise auf kulturelle Normen und Rollenerwartungen zurückgeführt werden, die Frauen dazu ermutigen, weniger fordernd und konfrontativ zu sein.
Drei konkrete Tipps für die erfolgreiche Gehaltsverhandlung
1. Marktwert prüfen
Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Gehaltsverhandlung ist eine gründliche Vorbereitung. Beginne damit, deinen Marktwert zu recherchieren. Informiere dich über die branchenüblichen Gehälter für deine Position in deiner Region. Websites wie Glassdoor oder PayScale können hier wertvolle Einblicke bieten. Dieses Wissen gibt dir eine solide Grundlage für deine Gehaltsforderungen und hilft dir, realistische und gerechtfertigte Ziele zu setzen.
2. Erfolge sammeln
Mache deine Leistungen sichtbar. Bereite eine detaillierte Aufstellung deiner Erfolge vor, insbesondere jener, die einen direkten Einfluss auf den Erfolg des Unternehmens hatten. Sei bereit, Beispiele dafür zu geben, wie du zur Effizienzsteigerung beigetragen, Kosten gesenkt oder Einnahmen erhöht hast. Vergiss hier auch nicht deine Zusatzarbeiten, die du leistest: hilfst du etwas bei der Organisation von Teamevents oder übernimmst andere Extraaufgaben?
3. Selbstbewusst fordern
Mache dir vor dem Gespräch bewusst, dass du jeden Tag gute Arbeit leistest und durchaus das Recht hast, selbstbewusst deine Leistungen und Forderungen vorzutragen. Übe ggf. das Verhandlungsgespräch im Voraus und denke an mögliche Gegenargumente, die dein Arbeitgeber vorbringen könnte. Setze dir klare Ziele für das Gespräch und sei bereit, flexibel zu verhandeln, ohne deine Hauptziele aus den Augen zu verlieren.
Bonus Tipp: Mehr verlangen
Es scheint immer wieder, dass Frauen dazu neigen zu wenig zu fordern und in Verhandlungen zu tief anzusetzen. Daher ist es entscheidend, dass besonders sie darauf achten, die richtigen Ziele zu setzten. Im Zweifelsfall sollten Frauen also nochmal 5-10% auf ihre Forderung draufschlagen, um dann noch Puffer für eine mögliche Verhandlung zu haben.
Gerechter Lohn für gute Arbeit
Gehaltsverhandlungen sind ein kritischer Schritt für Frauen, um Anerkennung für ihre Arbeit zu erlangen und zur Schließung der Gender-Pay-Lücke beizutragen. Durch gründliche Vorbereitung, das Hervorheben eigener Erfolge und selbstbewusstes Auftreten können Frauen ihre Chancen verbessern, erfolgreiche Verhandlungen zu führen. Für alle, die tiefer in dieses Thema eintauchen möchten, bietet "3, 2, 1 Beförderung" von Frederike Wanstrath weitere wertvolle Erkenntnisse und Tipps, um die eigenen Verhandlungsfähigkeiten zu schärfen. Dieser proaktive Ansatz stärkt nicht nur die Position der Frau in der aktuellen Verhandlung, sondern setzt auch ein wichtiges Signal für zukünftige Generationen von Arbeitnehmerinnen, die Gleichheit und Anerkennung in der Arbeitswelt anstreben. Wer noch mehr darüber lernen möchte, wie man sich in Gehaltsverhandlungen erfolgreich behauptet, sollte daher unbedingt zu diesem Buch greifen.
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Über die Autorin
Frederike Wanstrath arbeitete nach ihrem Design-Studium bei verschiedenen Unternehmen – unter anderem bei SAP und McKinsey. Im Lauf ihrer Karriere hatte sie häufig Gelegenheit, mit ihren Vorgesetzten Gehalts- und Beförderungsgespräche zu führen. Heute ist sie Geschäftsführerin der internationalen Spirituosenmarke Berliner Brandstifter. Sie verhandelt jetzt selbst über Gehälter und Karrieren und kennt die Argumente, die Vorgesetzte überzeugen. In ihrem Buch teilt sie ihren Erfahrungsschatz und zeigt Young Professionals, wie sie am besten ihre Ziele in puncto Gehalt, Position oder Aufgabenbereich erreichen können.