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Machen Sie den Test: Wie schätzen Sie Ihre Durch­set­zungs­fä­hig­keit ein?

von Florian Pressler

Willkommen zum Selbsttest zum Thema respektvolle Durchsetzungsfähigkeit!

In einer Welt, die ständig im Wandel ist, wird die Fähigkeit, die eigenen Überzeugungen und Ziele erfolgreich zu vertreten, zu einer Schlüsselqualifikation. Dieser Test bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Durchsetzungsfähigkeit zu reflektieren und zu verbessern. Entdecken Sie Ihre Stärken, identifizieren Sie Bereiche, die noch Entwicklungspotenzial haben, und erhalten Sie wertvolle Einblicke, um selbstbewusster und effektiver in verschiedenen Lebensbereichen auftreten zu können. Sind Sie bereit, Ihre Durchsetzungsstärke auf die Probe zu stellen und zu stärken? Dann lass uns gemeinsam starten!

Selbsttest: Wie schätzen Sie Ihre Durchsetzungsfähigkeit ein?

Schaffen Sie es, sich im beruflichen wie privaten Alltag auf respektvolle Art und Weise durchzusetzen? Testen Sie Ihre Durchsetzungsfähigkeit. Die folgenden Fragen helfen Ihnen, zu reflektieren, inwieweit es Ihnen gelingt, für Ihre Interessen einzustehen, ohne die Beziehungen zu Ihren Mitmenschen leiden zu lassen und auf lange Sicht Porzellan zu zerschlagen.

Ich spreche Menschen an, die sich vor mir an der Supermarktkasse nach vorne drängeln. Dabei bleibe höflich und respektvoll, selbst wenn ich mich ärgere.

Ich mache mir vor beruflichen Gesprächen Gedanken über das konkrete Ziel, das ich in diesem Gespräch verfolge.

In Gesprächsrunden melde ich mich früh zu Wort, um meine zentralen Interessen zu formulieren und so einen Plock einzuschlagen.

Ich bleibe an meinem Gesprächsziel orientiert und lasse mich, auch wenn es zu Meinungsverschiedenheiten kommt, nicht in einen verbalen Schlagabtausch hineinziehen.

Ich bereite mich vor und führe Einzelgespräche mit den wichtigsten beteiligten Personen, bevor ich in Teammeetings eine größere Neuerung vorschlage.

Ich spreche es auf höfliche Art und Weise an, wenn ich mich durch laute Unterhaltungen gestört fühle.

Ich sage respektvoll Nein, wenn mich Menschen um einem Gefallen bitten, den ich nicht erfüllen möchte.

Wenn ich in Gesprächen Argumente entwickele, dann durchdenke ich sie in einem ersten Schritt aus der Perspektive meines Gesprächspartners und gleiche sie mit seinen Interessen ab, denn sie müssen sich nicht für mich, sondern für meinen Gesprächspartner logisch und nachvollziehbar anhören.

Wenn ich Feedback gebe, dann beziehe ich es auf eine konkrete Situation, die ich erlebt habe. Verallgemeinernde Formulierungen wie „Immer machst du…!“, oder „nie kümmerst du dich um….!“ vermeide ich.

In Gesprächen stelle ich zunächst vor allem Fragen, um die Perspektive meines Gesprächspartners besser zu verstehen und später bessere Argumente entwickeln zu können.

Wenn ich zu etwas Nein sage, dann begründe ich mein Nein, ohne dabei ins Rechtfertigen zu geraten.

Wenn ich in Gesprächen auf einer persönlichen Ebene angegriffen werde, spreche ich auf ruhige Art und Weise an, dass ich diese Art zu sprechen unangebracht finde, und bitte darum, auf die Sachebene zurückzukehren.

Wenn ich in Gesprächen mit Aussagen konfrontiert werde, von denen ich weiß, dass sie sachlich falsch sind, dann stelle ich meinem Gesprächspartner zunächst Verständnisfragen, um ihn abzuholen und ihn den Fehler selbst erkennen zu lassen.

Ich fresse Ärger nicht im mich hinein, sondern finde die richtigen Worte, um anzusprechen, was mich ärgert.

Bevor ich damit beginne, für meine Sichtweise zu argumentieren, gebe ich meinen Gesprächspartnern das Gefühl, dass ich ihnen zuhöre und ihre Position zwar nicht teile, aber verstehen kann.

In Gesprächen verfolge ich mein Gesprächsziel und lasse mich nicht auf Nebengleise abdrängen.

Bei Meinungsverschiedenheiten vermittle ich meinem Gesprächspartner ein „Ich bin ok – du bist ok, auch wenn wir in der Sache unterschiedlicher Meinung sind“.

Wenn ich merke, dass Ärger in mir aufkommt, dann widerstehe ich der Versuchung, sofort zu reagieren. Stattdessen frage ich mich, wo der Ärger eigentlich herkommt, bevor ich antworte.

Wenn ich eine Forderung stelle, dann verzichte ich dabei auf sprachliche Weichmacher (wie z.B. „irgendwie“; „vielleicht“; „wenn es möglich wäre“), formuliere im Indikativ statt im Konjunktiv und halte Blickkontakt, während ich die Forderung ausspreche.

Wenn ich ärgerlich bin, dann drücke ich meinen Emotionen aus, ohne sie auszuleben.

Ich stelle bewusst Fragen, um Gespräche zu steuern.

Ich gehe Konflikten nicht aus dem Weg, sondern versachliche sie und brainstorme mit meinem Konfliktpartner nach Lösungsoptionen für unsere gemeinsame Herausforderung.

Ich sage, was ich geleistet habe und sorge dafür, dass meine Leistung von anderen gesehen wird, ohne dass ich dabei als arrogant herüberkomme.

In Gesprächsrunden zeige ich eine souveräne Körpersprache und spreche mit ruhiger und selbstsicherer Stimme.

Im Allgemeinen bekomme ich von anderen das, was mir wirklich wichtig ist. Dabei achte ich aber auch auf die Interessen meiner Gesprächspartner und habe ein gutes Gespür dafür, wo ich Zugeständnisse machen kann und muss.

Über den Autor

Dr. Florian Pressler ist freiberuflicher Rhetorik- und Kommunikationstrainer, Lehrtrainer für Verhandlungsführung an der Universität Augsburg und Gewinner nationaler Rhetorik- und Redewettbewerbe. Seit mehr als 15 Jahren unterstützt er Menschen dabei, durch bessere Kommunikation das zu bekommen, was sie wollen.

Nach einem Studium der Geschichtswissenschaft, Politik und Englischer Literatur hat er in Heidelberg zu einem wirtschaftshistorischen Thema promoviert, dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Augsburg gearbeitet und nebenberuflich einen MBA absolviert.

Nach Stationen als stellvertretender Projektleiter und Redaktionsleiter für den Deutschen Alpenverein machte er sich 2015 als Trainer selbstständig. Seminare zum Thema „Durchsetzung“ sind ein Schwerpunkt seiner Trainertätigkeit.

Wie Durchsetzung funktioniert, hat Florian Pressler während seines Studiums in einem Debattierclub gelernt. Für den Debating Club Heidelberg gewann er 2006 die Baden-Württembergische Meisterschaft im Hochschuldebattieren und war Zweitplatzierter bei der Süddeutschen Meisterschaft 2007. In diese Zeit fallen auch seine ersten Rhetorikseminare, die er als Lehrbeauftragter an der Universität Heidelberg gab.

Bildquelle:  Nathalie Wittig / istockphoto.com