Persönliche Entwicklung, Karriere, Finanzen

Lauert der Feind im eigenen Bett?

von Viola Möbius

Stell dir vor: Du wachst morgens auf und bevor du deine Augen ganz geöffnet hast, bekommst du eine Umarmung und einen guten Morgen gewünscht. Du bist vor 20 Minuten aufgestanden und hast bereits mit deiner Partnerin oder deinem Partner an diesem Tag das erste Mal herzlich gelacht. ... Ich unterbreche an dieser Stelle, weil die meisten wohl bei diesem Dreier-Paket schon raus sind.

Nur allzu oft habe ich dieses Beispiel genannt und nur allzu oft folgten als Reaktion ein spöttisches Lächeln, ein „Schön wär’s“ oder „Ja, das war früher mal so“ oder gar: „Wo gibt es das denn?“. Ist es nicht schade, dass so viele Menschen ein Leben führen, in dem das Anzweifeln von Glück, Harmonie und liebevoller Zweisamkeit zum bestehenden Mindset geworden ist?

Wie geht das?

Warum fragt keiner: „Wie geht das?“ – Stellen wir zu wenig Fragen? Oder warum sagt keiner: „Das will ich auch!“ – Wissen wir nicht, was wir wollen? Oder trauen wir uns nicht, auszusprechen, was wir wollen? Weil wir dann bemerken würde, wie sehr das, was wir als unser Leben erschaffen haben, von dem abweicht, was wir uns mal vorgenommen hatten? Oder welch komischer Vogel aus dem Ei geschlüpft ist, das wir uns selbst ins Nest gelegt haben? Tja, wer mag auch schon zugeben, dass er mit einem Arschloch zusammen ist. Was sagt das über einen selbst aus?

Für viele Menschen ist eine Kreuzfahrt einer ihrer Lebensträume. Jedoch habe ich auf meinen vielen Reisen nur allzu oft erlebt, wie die direkte Nähe des Partners das Eheboot fast zum Kentern gebracht hat und wie statt eines Austauschs über die herrlichen Destinationen eisiges Schweigen herrschte. Wer mutig für die Beziehungsrealität ist, geht am Samstagvormittag in den Supermarkt und läuft hinter einkaufenden Paaren her, achtet auf ihren Umgang miteinander und auf ihre Wortwahl. Bereits nach kurzer Zeit kommt man zwangsläufig zu der Überzeugung, dass sie aufgrund des lieblosen und barschen Tons genau den Menschen mitgenommen haben, den sie am wenigsten auf der Welt leiden können.

Die meisten meiner Kunden sind Selbstständige oder wollen es werden. Nicht selten höre ich, dass es ausgerechnet der Partner ist, der weder an ihre Kompetenz noch an den kommenden Erfolg glaubt, geschweige denn mit „Du schaffst das!“ oder „Ich bin stolz auf dich!“ supportet. Viele nehmen das Ganze nicht ernst oder schütten die- oder denjenigen mit Bedenken und Abers zu. So lässt sich die Liste weiter fortführen. Es ist nicht bei allen Menschen so, aber leider bei sehr vielen.

Was ist da los?

Hass, Wut bis zu Bitterkeit und Enttäuschung über ständigen Verzicht und über (zu) viele verpasste Dinge, ungelebte Träume, unerfüllte Wünsche, unerreichte Ziele in Beziehungen – ob mit oder ohne Trauschein – haben sich breit gemacht. Da wundern wir uns über die Volkskrankheit Burnout, die letztlich auch eine Depression ist. Ja, die meisten Menschen haben all ihre Herzensdinge tief ver- oder begraben – aufgegeben für den Partner, aus Angst vor dessen Ablehnung oder mangelnder Unterstützung. Mit dem Partner passiert dann häufig aber auch nix Spannendes. Vergessen sind, auf Wolke sieben zu schweben, gemeinsam den Olymp oder gar die Welt zu erobern. Viele Paare reden nicht über Ideen und Weiterkommen, sondern über andere, über Negatives, streiten oder schweigen. Das Fatale ist: Ein destruktiver Partner ist genauso schädlich wie schlechtes Essen oder eine schleichende Vergiftung!

Schwarz oder Weiß

Im Prinzip gibt es zwei Fragen: Hast du eine positive Beziehung? Oder hast du eine negative Beziehung? Das „Okay“, was viele als Antwort geben, ist weder ein Prädikatssiegel für die Beziehung noch für denjenigen selbst. Fragen bringen Klarheit – du solltest die Antworten kennen auf Fragen wie: Wie sieht mein Leben in fünf Jahren mit meiner Partnerin/meinem Partner aus? Wohin wollen wir uns entwickelt haben? Was wollen wir gemeinsam erreicht haben? Welche Lebensphilosophie verfolgen wir? Kinder stellen den ganzen Tag Fragen, und wir?

Bestens geeignet für Tisch und Bett

Eine ideale Partnerschaft ist eine, in der du unterstützt, wertgeschätzt, geliebt und bestätigt wirst. In der du dich frei entfalten kannst, während der beste Motivator an deiner Seite weilt, kurz: ein Mensch, der deine Lebensqualität steigert. Dessen Zusammensein oder Liebe nicht an Erwartungen oder Bedingungen geknüpft ist. Schließlich brauchen wir neben den Krisen auf der Welt nicht auch noch einen destruktiven Zeitgenossen für Tisch und Bett.

Es geht nicht um das Schlechtmachen der Partnerin oder des Partners, sondern darum, dass es längst Zeit für eine realistische Begutachtung ist, einen Check, eine Qualitätskontrolle des Menschen, den du dir unter acht Milliarden als deinen Lebenstanzpartner ausgesucht hast. Da solltest du schon feststellen, ob ihr im gleichen Takt schwingt! Dieser Mensch hat den größten Einfluss auf dich.

Dieser Mensch beeinflusst zu 85 Prozent dein glückliches Dasein. Deshalb appelliere ich: Prüfe deine Partnerin oder deinen Partner nicht auf Herz und Nieren, sondern auf Herz und Charakter! Du hast nämlich keine Zeit für B- und C-Optionen! Du hast den bestmöglichen Menschen an deiner Seite verdient! Apropos verdienen – stelle dir mehr Fragen, wie: Hat mein derzeitiger Partner den höchstdotierten Platz, den ich zu vergeben habe – nämlich den an meiner Seite – verdient? Wenn ja, wodurch? Damit wird auch die Frage des Selbstwerts zu einem maßgeblichen Faktor in der Partnerschaft.

Willst du den wirklichen Qualitätscheck für deine Partnerin/deinen Partner anhand einer psychologisch durchdachten „Qualitätscheckliste“ und des „Mantelchecks“ machen? Oder den „Zweite Chance-Check“? Damit erhältst du echte Ergebnisse und erstaunliche Erkenntnisse – über dich UND deinen Partner. Es ist immer noch ein Pas des deux! Es geht also auch um dich! Und um ein Upgrade deines Lebens! Diese und andere Checklisten und Tools für einen Partner- und Freunde-Check sowie für ein ideales Umfelds findest du in meinem neuen Buch „Detox your Life! Welche Menschen du in deinem Umfeld haben willst. Und welche nicht!“.

Über die Autorin

Viola Möbius ist Edutainerin, Speakerin, Kriminologin und Autorin. 
Über 1.000 Vorträge weltweit, 16 Bücher, 250.000 Zuhörer, 57 bereiste Länder und 165 cm geballte Power – das ist Viola Möbius.
Als Kriminologin und Autorin transportiert und adaptiert sie, was hinter Ermittlern, Profilern und Co. steckt – von psychologischen über soziologische Aspekte bis hin zu einzigartigem Wissen und effektiven Methoden – und das verbindet Viola Möbius auf unkonventionelle Weise mit 27 Jahren als Unternehmerin und jahrelanger Arbeit mit Menschen. Immer mit dem Ziel, dass Menschen in ihrem beruflichen und privaten Alltag davon profitieren – damit sie die Fälle ihres Lebens besser und vor allem anders lösen können und zudem daran wachsen.

Seit 2017 ist Viola Möbius auch Gastdozentin an verschiedenen Bildungseinrichtungen. Seit 2013 ist sie zudem regelmäßig mehrmals im Jahr mit ihren Programmen und Büchern weltweit auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs. Seit 2019 ist Viola Möbius zertifizierte Kriminologin. Zudem hatte sie 2020/21 ihre eigene TV-Sendung, die „Hamburg1 CrimeNight“. 

Seit Beginn der Coronazeit hat Viola Möbius über 150 Unternehmen und Selbstständige dabei unterstützt, Probleme kreativ zu lösen.