Persönliche Entwicklung, Karriere, Finanzen

Der kurze Weg zu Ihrem ETF-Sparplan

Ohne Berater zu Ihrem ETF-Portfolio

Zum Erfolg gibt es keine Abkürzung? Das mag stimmen, es dauert aber garantiert noch länger, wenn man gar nicht erst anfängt. Und zumindest, was das Investieren und Sparen mithilfe von ETF-Fonds angeht, gibt es ihn sehr wohl: den kurzen Weg zum Erfolg. Denn passives Investieren ist gerade deshalb so attraktiv, weil Sie keinen Finanzberater, keinen Fondsmanager und relativ wenige Vorkenntnisse aus der Finanzbranche benötigen, um loszulegen.

Genau diese Faktoren haben unseren Autor Max Niebling dazu inspiriert, ein Praxisbuch auf Augenhöhe zu schreiben. Vom Privatanleger für Privatanleger. Ohne unnötige Nebenkriegsschauplätze, dafür aber mit einem Glossar der wichtigsten Begriffe und einem verständlichen Step-by-Step-Plan: eben Investieren ohne Umwege. Sie brauchen garantiert nur dieses Buch und ein paar Stunden Zeit an einem Ort mit schnellem WLAN – und schon können Sie loslegen. Die Pflicht haben Sie bereits nach diesem Artikel absolviert, die Kür folgt mit dem Buch – und während Ihres Vermögensaufbaus.

Und, das Wichtigste vorab: Legen Sie los! Bestenfalls in den nächsten 72 Stunden. Es gibt eine Vielzahl an Studien, die beweisen, dass wir innerhalb von drei Tagen mit etwas anfangen sollten, das wir uns vorgenommen haben. Ansonsten steigt die Gefahr, dass wir es gar nicht mehr tun. Und dann, siehe oben, führt auch die beste Abkürzung nicht zum Erfolg.

Vorteile eines ETF-Portfolios

Was hält Sie bis dato davon ab, zu investieren? Vielleicht zögern Sie noch, weil Sie kein fundiertes Finanzwissen mitbringen? Oder haben Sie mal gehört, dass es ziemlich unsicher sei, an der Börse mitzumischen? Oder Sie glauben nicht, dass Sie überhaupt genug "disposable income" (also überschüssige Einnahmen) haben, um zu investieren? Schauen wir mal, ob das nach den nächsten fünf Minuten noch genauso ist:

Basiswissen ETF-Anlage und Börse

Was sind überhaupt ETFs? ETF ist kurz für Exchange-Traded Fund, oder, zu Deutsch: ein Fonds, der an der Börse gehandelt wird. So weit, so nichtssagend. Wichtig ist nicht nur, die Definition zu kennen, sondern auch und vor allem, sie mit Leben zu füllen. Ein ETF bildet die Wertentwicklung des ihm zugrunde liegenden Index nach, also beispielsweise der deutsche Aktienindex DAX oder der internationale Aktienindex MSCI World. In diesen Indizes sind Aktien verschiedener Unternehmen gebündelt, im Falle des DAX sind es die 40 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands. Steigen also der DAX oder der MSCI World, steigen auch die entsprechenden ETFs.

Durch diese Bündelung mehrerer Aktien unter einem Dach wird das Anlagerisiko bereits drastisch reduziert. Schwankungen sind natürlich nicht ausgeschlossen, gegenüber Einzelaktien aber bereits deutlicher weniger dramatisch. Dem gegenüber stehen aktiv gemanagte Investmentfonds, bei denen ein Fondsmanager (den Sie natürlich bezahlen) durch aktives Eingreifen in die Fondsstruktur die Marktrendite schlagen möchte. Kurz und knapp: Das klappt manchmal, ist aber selten – und in jedem Fall teurer als passives Investieren über ETFs, denn Sie bezahlen den Mittelsmann ebenfalls.

Anlagerisiko kennen und minimieren

Als Faustregel lässt sich festhalten: Je größer das Anlagerisiko, desto höher die Rendite. Mut wird belohnt. Dementsprechend können Sie den größten Gewinn mit Einzelaktien machen, aber das Verlustrisiko erreicht hier ebenfalls seinen Peak. Immerhin legen Sie all Ihre Eier in einen Korb, Sie folgen dem Wachstum (oder dem Verlust) eines einzigen Unternehmens. Und: Mut wird an der Börse zwar belohnt, das Sicherheitsbedürfnis aber nicht direkt bestraft.

Auch mit ETFs können Sie ordentliche Gewinne einfahren – und nachts trotzdem beruhigt schlafen, wenn Sie sich an zwei Maßgaben orientieren.

Die erste lautet: Diversifikation. Wie bereits erwähnt, bündeln ETFs an sich schon die Aktien mehrerer Unternehmen. Das können Sie weiter ausbauen, indem Sie verschiedene ETFs in Ihrem Depot bündeln und so eine möglichst große Marktbreite abdecken. Je vielfältiger Ihr ETF-Portfolio, desto geringer das Risiko.

Der zweite Faktor ist der Anlagezeitraum. Merken Sie sich:

“Time in the market beats timing in the market”.

Das heißt, Sie sollten nur das Geld in ETFs investieren, auf das Sie mit ziemlicher Sicherheit ein paar (am besten mindestens 15 Jahre) verzichten können. Denn: Sie sollten Aktien niemals aus der Not heraus verkaufen müssen. Es kann immer sein, dass die Kurse fallen. Wer jedoch lange genug dabei bleibt, der wird immer eine Rückkehr zum Mittelwert erleben, also zu der durchschnittlichen Rendite. Denn: Langfristig geht der Aktienmarkt immer nach oben. Langfristig. Lange Frist. Bleiben Sie einfach dabei! Ein Praxisbeispiel von Max Niebling: Wer zwischen 1970 und 2022 zu einem beliebigen Zeitpunkt für ein Jahr in den MSCI World investierte, machte im besten Fall einen Gewinn von 42,7 Prozent, im schlechtesten einen Verlust von 40,3 Prozent. Wer hingegen für mindestens 15 Jahre in den MSCI World investierte, erzielte immer einen Gewinn. Ganz egal, wann die Person ein- oder ausgestiegen ist. Die durchschnittliche Rendite lag bei 9 bis 10 Prozent im Jahr.

Wer also divers genug investiert, mit dem langen Atem, der dazugehört, der senkt sein Anlagerisiko gegen null.

Wie viel Geld sollten Sie in ETFs investieren?

Für die meisten Privatanleger eignet sich der Dreiklang aus Tagesgeld, Festgeld und ETF. Auf dem Tagesgeldkonto parken Sie den Notgroschen, zwei bis drei Netto-Monatsgehälter, für unvorhersehbare spontane Ausgaben wie die viel besungene, aber leider auch weitverbreitete defekte Waschmaschine. Beim Festgeld sind die gebotenen Zinsen schon etwas höher, dafür kommen Sie über den Anlagezeitraum hinweg auch nicht an Ihr Geld. Das ist der Topf, aus dem Sie planbare, größere Investitionen tätigen, beispielsweise ein neues Auto oder eine Urlaubsreise.

Alles, was jetzt am Ende des Monats noch übrigbleibt, investieren Sie in ETFs, um Gewinne zu erwirtschaften. Auf wie viel sich diese Summe beläuft, ist individuell natürlich unterschiedlich. Schon ein kleiner Betrag ist besser als kein Betrag, und heute anzufangen ist besser als bis morgen zu warten. Hilfreich kann das Führen eines Haushaltsbuchs über zwei bis drei Monate sein. So wird schnell deutlich, an welcher Stelle man sparen kann und wie viel Geld am Ende des Monats wirklich übrigbleibt. Lassen Sie dieses Geld nicht versauern (oder der Inflation anheimfallen, was aufs Gleiche hinausläuft).

Es gibt noch ein paar weitere Faktoren, die dabei helfen, die Frage nach der Investitionshöhe zu beantworten. Zum Beispiel sollte die Anlagestrategie die Risikobereitschaft widerspiegeln, die sich wiederum aus der individuellen finanziellen Situation ergibt. Ausführliche Infos dazu finden Sie natürlich in Investieren ohne Umwege.

Auswahl des richtigen ETFs: Kriterien und Tipps

Wie lauten noch einmal die beiden Schlüsselfaktoren für erfolgreiches passives Investment? Richtig: Dauer und Diversifikation. Bei der Auswahl der passenden ETFs geht es jetzt also vor allem darum, breit zu fächern. Idealerweise bilden Sie mit dem ETF-Portfolio den gesamten globalen Markt ab. Die meisten Anbieter, zum Beispiel die ETFs von MSCI, gruppieren ihre Fonds nach Industrie- und Schwellenländern. Mit einem getrennten Sparplan für beide ETFs (zum Beispiel MSCI World und MSCI Emerging Markets) decken Sie innerhalb Ihres Portfolios also den Gesamtmarkt ab. Dabei können Sie entsprechend der realen Wirtschaftskraft unterschiedliche Summen in den Industrie- und den Schwellenland-ETF packen. Was neben dem abgebildeten Index noch zählt?

Die sechs wichtigsten Faktoren für die Auswahl der richtigen ETFs

  • Die Kosten: ETFs sind günstiger als aktiv gemanagte Fonds, aber auch hier gibt es Unterschiede. Verwaltungs- oder Lizenzgebühren sowie Vertriebskosten senken die Rendite. Für einen ersten Vergleich lohnt sich der Blick auf die sog. "Total Expense Ratio" (TER). Bei breiten ETFs liegt die idealerweise bei oder unter 0,2 Prozent. 
  • Das Fondsvolumen: Die Formel lautet in aller Kürze: Je größer, desto besser, aber mindestens 100 Millionen Euro.
  • Das Fondsalter: je älter, desto besser, aber mindestens ein Jahr alt. 
  • Thesaurierend vs. ausschüttend: Beide ETF-Formen haben ihre Vorteile. Sie wollen ein regelmäßiges passives Einkommen generieren? Dann lassen Sie sich Ihre Gewinne natürlich auszahlen. Thesaurierende ETFs reinvestieren das erwirtschaftete Geld direkt wieder, wodurch Sie vom Zinseszinseffekt profitieren. Besonders smart für den langfristigen Vermögensaufbau. 
  • Replikation: Hier geht es darum, wie gut der ETF den ihm zugrundeliegenden Index nachbildet.           

Damit kennen Sie bereits die sechs wichtigsten Faktoren für die Auswahl der richtigen ETFs. Raketenwissenschaft sieht anders aus, aber noch einfacher geht immer. In seinem Buch hält Max Niebling eine Liste mit hochwertigen ETFs bereit, in die Sie geradezu sorgenlos investieren können.

Eröffnung eines Depots: Schritt für Schritt erklärt

Ein Depot ist nichts anderes als ein Konto für Wertpapiere, das Sie bei einem Finanzinstitut (das in diesem Fall Broker genannt wird) eröffnen. Zusätzlich braucht es ein Verrechnungskonto bei diesem Broker, das gibt es aber meistens im praktischen 2-für1-Deal dazu. Zuerst müssen Sie also entscheiden, welcher Broker es werden soll. Eine Filial- oder Direktbank? Ein reiner Online-Service? Werfen Sie auf jeden Fall einen Blick auf die ETFs, die der Broker anbietet. Sie haben ja bereits die ideale Zusammenstellung für sich gefunden. Umso ärgerlicher, wenn Sie diese dann nicht eins zu eins in Ihrem ETF-Sparplan abbilden können. Außerdem achten Sie auch hier wieder auf die Kosten. Immerhin geht es bei diesem ganzen Vorhaben darum, ein Vermögen zu begründen und zu mehren, statt es abzubauen. Vergleichen sollten Sie die Depot-, Ordner- und Sparplangebühren.

Die eigentliche Eröffnung des Depots ist dann überraschend unbürokratisch und auch bei Direkt- oder Filialbanken oftmals zu erledigen, ohne das Sofa zu verlassen. Halten Sie Ihre persönlichen Informationen sowie Identifikationsdokumente bereit, da diese für die Legitimationsprüfung benötigt werden. Nach der Anmeldung und Verifizierung über ein Video- oder Post-Ident-Verfahren können Sie loslegen.

Regelmäßige Einzahlungen: ETF-Sparplan erstellen

Die meisten Anleger und Sparer investieren nach dem Motto: Klasse vor Masse. Es geht also darum, regelmäßig geringere Beiträge einzuzahlen und nicht einmalig das große Erbe. Dafür eignen sich ETF-Sparpläne perfekt. Sie bestimmen einen Betrag, der in festgelegten Intervallen in die ausgewählten ETFs fließt. In den meisten Fällen ist das monatlich. Das Beste daran? Nachdem Sparrate und Intervall festgelegt sind, braucht man nichts weiter zu tun. Der Broker übernimmt automatisch die Ausführung der Investition – dafür wird er schließlich bezahlt. Wenn Sie ganz cool unterwegs sind, eröffnen Sie also das Depot – und schauen dann einfach die nächsten 15 Jahre nicht mehr rein, denn so lange sollten Sie ja sowieso am Investoren-Markt verweilen.

Mit einem automatisierten ETF-Sparplan nutzen Sie ganz nebenbei auch den Cost-Average-Effekt: Durch die regelmäßigen Käufe erwerben Sie mehr Anteile, wenn die Preise niedrig sind, und weniger, wenn sie hoch sind. Sie müssen sich nicht um das Timing des Marktes kümmern und können langfristig Vermögen aufbauen.

Überwachung und Anpassung des ETF-Portfolios

An dieser Stelle können wir gedanklich einen Cut machen. Wie oben erwähnt, ist es durchaus möglich, den ETF-Sparplan einmal einzurichten und dann abzuwarten – das ist die Definition von "das Vermögen für sich arbeiten lassen". Doch die meisten von uns sind betriebsam, nicht nur das Geld ist investiert, sondern auch wir als Anleger. Und es gibt einige Fälle, in denen es sich eben doch lohnen kann, aktiv in den ETF-Sparplan einzugreifen.

Der häufigste Grund ist eine Verschiebung des Sparverhältnisses. Sie wollten 70 Prozent des Vermögens sicher in Tages- oder Festgeldkonten anlegen und nur 30 Prozent in Aktien investieren, stellen aber nach einigen Jahren fest, dass sich das Verhältnis verschoben hat. Dann überdenken Sie entweder Ihre Risikobereitschaft – oder die Sparrate.

Der zweite Fall ist eigentlich keiner. Denn in diesem Fall machen Sie definitiv nicht das, was die Intuition befiehlt. Sie werden nicht verkaufen. Es geht natürlich um den Fall, der unseren Albträumen entspringt. Die Kurse fallen, Börsencrash, alles rauscht bergab. Und jetzt? Zunächst mal: Durchatmen und Ruhe bewahren. Rufen Sie sich in Erinnerung, dass der Aktienmarkt langfristig nur eine Richtung kennt: aufwärts. Das liegt daran, dass Unternehmen Gewinne erwirtschaften müssen. Und zwar mit Wachstumsorientierung. Sie haben divers investiert – und sowieso nur das Geld, das sie nicht zwingend benötigen. Der Börsencrash, also die niedrigen Kurse, werden erst in dem Moment realisiert, in dem Sie verkaufen! Und das sollten Sie jetzt auf keinen Fall tun. Auf den Abschwung folgt der Aufschwung. Warten Sie einfach ab (oder investieren Sie genau jetzt ein bisschen mehr).

Alles, was Sie sonst noch zu ETFs wissen müssen

Mit diesem Basiswissen können Sie losziehen. Es gibt aber natürlich einige Feinheiten, die Ihnen auf Ihrem Weg begegnen werden. Spätestens, wenn die ersten Erträge eingefahren werden, muss man sich mit der Kapitalertragssteuer und dem Sparerpauschbetrag befassen. Bei der Erstellung oder Erweiterung des Portfolios können Sie neben der regionalen auch einen Branchenschwerpunkt wählen oder einen besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit legen. Und wie gehen Sie am besten vor, wenn Sie doch mal eine größere Summe als Einmalzahlung tätigen wollen?

Die Antworten auf all diese Fragen erhalten Sie in Investieren ohne Umwege. Max Niebling schreibt als Privatanleger für Privatanleger. Das grenzt ihn von anderen ab. Hier bekommen Sie praktische und alltagserprobte Tipps, ehrlich, auf Augenhöhe, aus einer Hand. Damit der Weg zum Erfolg vielleicht doch etwas kürzer wird als angenommen.

Bildquelle:  AndreyPopov / istockphoto.com